Blick vom
Festungseingang zum Hospiz (18.07.2018)
Orientierungstafel
über die Passhöhe am Hotel
Der St.Gotthard-Pass
verbindet Göschenen (1106 m, Zentralschweiz) und Airolo (1175 m,
Tessin). Von Hospental (1496 m, Abzweig zum Furkapass) bis Airolo sind es über den Pass
44 km. Im weiteren Sinn beginnt die Gotthard-Route bereits in Altdorf (490
m) am Vierwaldstättersee. Zuerst führt die Straße mit geringer Steigung
durch das Tal der Reuß aufwärts nach Wassen (910 m), wo gegen Westen die Sustenstraße abzweigt. Nach Göschenen folgt die berühmte Schöllenenschlucht mit
der Teufelsbrücke. Die neue Teufelsbrücke wurde erst 1956 fertig gestellt, die
vorhergehende von 1830 war dem steigenden Verkehr nicht mehr gewachsen. Gleich
nach der Brücke folgt das Suworow-Denkmal, das 1899 zur Erinnerung an die hier
1799 zwischen Russen und Franzosen gelieferten Kämpfe erinnert. Die Russen waren
gemeinsam mit den Österreichern von Süden über den Gotthard gekommen. Kurz
danach wird im Urnerloch (1425 m) am Ende der Schöllenenschlucht der Fels
in einem 64 m langen, 1708 gebohrten Tunnel (ältester Straßentunnel der Alpen)
durchstoßen. Dann liegt plötzlich das weite ebene Talbecken von Andermatt (1450
m) vor uns. Hier beginnen auch die Straßen zum Oberalppass und zum Furkapass. Die eigentliche Passstraße beginnt dann in Hospental (1496 m).
Auf dem Pass befinden sich neben dem berühmten Hospiz auch einige der typischen
Passseen. Die hervorragend ausgebaute breite Straße hat 21 Kehren und maximal
10% Steigung. Die neu gebaute Südrampe wurde 1966 in Betrieb genommen. Sie
besitzt nur wenige scharfe Kurven, zahlreiche Tunnel und Galerien und ist für
eine schnelle Passüberquerung bestens geeignet. Weitaus schöner ist natürlich
die alte Straße durch das Tremola-Tal. 38 Kehren, zum Teil auf hohen
Stützmauern, sind auf gepflasterter Straße zu überwinden. Als touristische
Attraktion sind die Fahrten mit historischen Postkutschen über den Pass zu
betrachten (2015: 750 CHF/Person !). Wer nur schnell in den Süden kommen will, kann natürlich auch den
1980 eröffneten 16,3 km langen Gotthard-Straßentunnel benutzen, was einem aber
keine schöne Landschaft sondern nur die Abgase des Vordermanns bietet.
Während ich bisher als Passhöhe immer 2091 m annahm, was in fast
allen Karten und auf Schildern so zu lesen war, sind mir 2014
erst-mals die Passschilder mit der Höhe 2106 m ca. 1 km vom Hospiz in
Richtung Hospental (bei einem Abzweig zur alten Straße) aufge-fallen.
Ein Blick auf die topografische Karte der Schweiz hat dann auch
diese beiden Höhen bestätigt, wobei das weiße Hospizschild auch
wieder eine Abweichung von einem Meter anzeigt.
Will man die vielen Kurven der Tremola möglichst umfassend auf ein Bild bekommen, sollte man bei der Fahrt von Airolo auf der neuen Trasse den Parkplatz
unmittelbar hinter der letzten Galerie ansteuern (ca. 1 km vor dem Pass,
Parkplatz auf beiden Seiten der Straße). Wenn man die Leitplanken übersteigt,
etwas zurück in Richtung Galerie und näher zum Hang geht, hat man den besten
Blick. Von der Beleuchtung her ist der späte Nachmittag günstig, da man am
Vormittag fast gegen die Sonne fotografieren muss (26.06.2002 um 17.27 Uhr gute
Belichtung; 16.07.2009 um 12.10 Uhr schwierige Belichtung).
Die Geschichte des Übergangs am Gotthard kann man im Nationalen
Gotthardmuseum erkunden. Die noch im 2. Weltkrieg ausgebaute Festung
auf dem Gotthard, das Artilleriewerk Sasso da Pigna kann heute
besichtigt werden. Die Ausstellung ist zweigeteilt. Gleich im
vorderen Teil sind die Ausstellungen Themenwelten (Klima, Mobilität,
Wasser, Energie, Sicherheit, Gold). Außerdem kann die historische
Festung besichtigt werden. Nähere Hinweise findet man hier:
www.sasso-sangottardo.ch.
Neben dem normalen Fotoalbum für den Pass habe ich ein
Extrafotoalbum für den Komplex Gotthardfestung (Historische Festung
und Themenwelten) angelegt.
Streckenprofile sind beim Fotoalbum.
Nordrampe in der
Schöllenenschlucht (12.07.2009)
Nordrampe, alte
und neue Teufelsbrücke und die alte Straße (16.07.2009)
Blick von der Passhöhe zum Hospiz (14.07.2014) |